Interview zum Buch »Friesenmuschel«

1. »Friesenmuschel« heißt Ihr neuer Ostfrieslandkrimi. Worum geht es in Ihrem neuen Buch?

Sina Jorritsma: Die Borkumer Kommissare Mona Sander und Enno Moll wollen mithilfe des pensionierten Staatsanwalts Dr. Wentzel einem Einbrecher eine Falle stellen. Doch schnell wird ihnen klar, dass in seinem Haus Dramatisches geschieht – seine Schwiegertochter wurde als Geisel genommen. Nach dem überraschenden Tod des Verbrechers und einem vereitelten Anschlag auf das Leben des Juristen wird der Fall immer rätselhafter. Hat Dr. Wentzel sich durch sein Hobby des Muschelsammelns in Todesgefahr gebracht? Als Kommissarin Mona Sander den undurchsichtigen Wissenschaftler Lindenboom in der Nähe des Tatorts kennenlernt, scheint die Ermittlung für sie plötzlich eine höchst persönliche Wendung zu nehmen.

2. Können Sie uns schon verraten, was es mit Ennos schrillenden Alarmglocken auf sich hat, die im Klappentext erwähnt werden?

Sina Jorritsma: Enno ist ja ein sehr erfahrener Kriminalist. Deshalb hat er nicht nur eine intuitive Ader für drohende Gefahr, sondern verfügt auch über das nötige Wissen, um eine Situation objektiv als riskant einschätzen zu können. Als das Päckchen mit der wertvollen Muschel im Haus des pensionierten Staatsanwalts eintrifft, bemerkt der ostfriesische Oberkommissar ein wichtiges Detail, das ihn sofort mutig einschreiten lässt. Mehr will ich an dieser Stelle nicht preisgeben …

3. Eine einzelne Perle der Pinctada maxima kann mehrere Tausend Euro wert sein. Ein Wunder der Natur, wobei heutzutage dabei durch aufwendige Zucht nachgeholfen wird. Aber geht es dem Täter um die wertvolle Pinctada maxima, die Dr. Wentzel erworben hat, oder könnte hinter den Ereignissen auch etwas ganz anderes stecken?

Sina Jorritsma: Diese Frage stellen sich die Ermittler ebenfalls. Der Perlenbesitzer hat ja während seiner langen Jahren im Dienst der Justiz viele Schwerverbrecher hinter Gitter gebracht. Daher könnte die Sache mit dem Erwerb des wertvollen Einzelstücks nur ein Vorwand dafür sein, das Lebenslicht des Ex-Staatsanwalts auszulöschen. Und auch in seiner Familie könnte jemand etwas zu verbergen haben. Es gibt also reichlich Ermittlungsansätze für meine Inselkommissare.

4. Menschen sammeln gerne. Ob Muscheln – wie in Ihrem neuen Krimi –, Münzen, Oldtimer oder Sammelkarten, die schon bei den Kleinsten in der Grundschule hoch im Kurs stehen. Hat auch die Autorin Sina Jorritsma eine Sammelleidenschaft?

Sina Jorritsma: Ich lese viel, insofern könnte man mich als Büchersammlerin bezeichnen. Aber dabei geht es mir mehr um den Inhalt, nicht darum, ob ein Band besonders schön aussieht oder ein interessantes Cover hat. Und ich fische mir manchmal mir völlig unbekannte Romane aus einem dieser Gratisschränke, die man in vielen Städten sieht. Da habe ich schon mir völlig unbekannte Autoren entdeckt, die sehr spannend und flüssig schreiben. Aber so eine richtige Sammlerin bin ich dann wohl doch nicht, weil ich viele Bücher auch wieder loswerde, wenn ich sie ausgelesen habe. Die werden aber nicht weggeworfen, sondern nur verschenkt oder in diesen Schränken deponiert.

Das Interview wurde geführt auf www.ostfrieslandkrimi.de.